Urlaub im eigenen Wohnmobil verbinden die meisten Camper mit einem Gefühl von Freiheit, Abenteuer und Privatsphäre. Immerhin haben laut Umfrage 12,7 Millionen Menschen im Jahr 2022 einen Campingurlaub als Reiseform favorisiert. Auch ein Blick auf die Zulassungszahlen macht deutlich, wie beliebt Campingurlaub im eigenen Wohnmobil in Deutschland ist. Hierzulande gab es 2022 insgesamt 66.500 Neuzulassungen für Reisemobile und weitere 24.500 neu zugelassene Caravans.
Was rund um den Kauf eines Wohnmobils zu beachten ist, mit welchen Kosten gerechnet werden sollte und was überhaupt die Faszination eines Wohnmobilurlaubs ausmacht, darüber können sich Wohnmobilfans hier informieren.
Vorteile eines Wohnmobilkaufs
Ein Wohnmobil zu kaufen hat vor allem den Vorteil, dass Käufer ein Modell exakt nach ihren Wünschen und Bedürfnissen wählen, nach ihren Vorstellungen ausbauen lassen und für künftige Urlaube nutzen können. Bei Mietangeboten ist die Auswahl in der Regel begrenzt und nicht immer stehen Wohnmobile passend zum eigenen Bedarf bereit.
Auch finanziell kann sich ein Kauf mittelfristig lohnen. Das gilt selbstverständlich nicht, wenn nur ein kurzer Wohnmobilurlaub pro Jahr geplant ist. Wer jedoch mehrmals im Jahr oder für längere Zeit mit dem Gefährt auf Reisen gehen möchte, der spart langfristig durch den Kauf gegenüber den hohen Mietkosten Geld.
Ganz allgemein bieten Wohnmobile als Reiseunterkunft in erster Linie den Vorteil der Flexibilität. Auch die Freiheit bei der Reisegestaltung sowie den Hauch Abenteuer und das hohe Maß an Privatsphäre beim Wohnmobilurlaub wissen Reisende zu schätzen.
Worauf muss man achten, wenn man ein Wohnmobil kaufen möchte?
Das wichtigste Kriterium beim Wohnmobilkauf ist üblicherweise das vorhandene Budget. Es entscheidet nicht nur über infrage kommende Marken, die Motorisierung und Größe, sondern auch über die optionale Zusatzausstattung. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Wohnmobilwahl ist die maximale Zuladung. Sie hat Einfluss darauf, wie viel Ausstattung im Gefährt verstaut wird und wie viel Reisegepäck mitgenommen werden kann.
Auch die Anzahl der vorhandenen Schlafplätze muss berücksichtigt werden. Familien mit mehreren Kindern benötigen beispielsweise mehr Schlafplätze im Wohnmobil als Paare ohne Kinder. Interessant ist zudem ein Blick auf die vorhandene Schadstoffklasse. Bei älteren Modelle kann es aufgrund der Schadstoffklasse zu Einschränkungen bei der Reisefreiheit in Umweltzonen kommen.
Um langfristig bei Wohnmobilreise Geld zu sparen, sollte das gewählte Modell eine Länge von sechs Metern und ein Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen nicht überschreiten. Wohnmobile bis zu diesen Werten sparen sowohl bei der Standgebühr auf Campingplätzen als auch bei Mautgebühren und Kosten für die Nutzung von Fähren.
Der perfekte Zeitpunkt für den Kauf eines Wohnmobils
Wer den Kauf eines gebrauchten Wohnmobils plant, der sollte sich im späten Herbst und Winter nach Angeboten umsehen. Wenn die Campingsaison endet, möchte mancher private Besitzer sein Gefährt loswerden, da beispielsweise die eigene Faszination für Wohnmobilurlaub nachgelassen hat.
Auch Vermietungen stoßen ab dem späten Herbst ihre etwas älteren Modelle ab, um für die nächste Saison Platz für neue Wohnmobile zu schaffen. Beim Kauf eines neuen Wohnmobils kann es im späten Herbst bei Händlern ebenfalls zu Preisnachlässen kommen, da die Nachfrage in diesem Zeitraum zurückgeht.
Wer sich hingegen für die neuesten Modelle auf dem Markt interessiert, der sollte die weltgrößte Messe für mobile Reiseformen Caravan Salon abwarten. Hier präsentieren einige Hersteller ihre Neuheiten und Besucher können die Neuerscheinungen der Wohnmobilszene nicht nur vor Ort besichtigen, sondern auch direkt kaufen.
Mit welchen Kosten ist beim Wohnmobilkauf zu rechnen?
Viele Interessenten planen bei der Anschaffung eines Wohnmobils nur den Kaufpreis für das Reisegefährt ein. Hier beginnen die Preise für ein Basismodell bei rund 30.000 Euro. Hinzu kommen weitere Kosten für die individuell gewünschte Ausstattung, welche optional gebucht werden kann. Diese können sich schnell auf 10.000 bis 20.000 Euro belaufen.
Einige spezialisierte Händler bieten ihren Kunden zudem individuelle Ausbauten an, welche ebenfalls zum Kaufpreis hinzukommen. Auch die Anmeldung des neuen Reisegefährts kostet Geld. Außerdem wird eine Basisausstattung mit Kochutensilien, Bettwaren, Campingzubehör und ähnlichem für das neue Wohnmobil benötigt.
Neben diesen mit der Anschaffung verbundenen Ausgaben schlagen auch jährlich wiederkehrende Fixkosten zu Buche. Hierzu zählen die Kfz-Steuer, die notwendigen Versicherungen, Kosten für TÜV und Gasprüfung sowie Ausgaben für Wartungen und Reparaturen.
Außerhalb der Reisezeit benötigt ein Wohnmobil zudem einen sicheren Stellplatz, damit das Reisegefährt vor Vandalismus geschützt ist und die Versicherungskosten nicht zu hoch ausfallen. Wer keine eigene Garage besitzt, der kann bei gewerblichen Anbietern einen solchen Stellplatz mieten.